Orte
Schildauer Tor und St.-Anna-Kapelle
Der Wojanow Wehrturm und die anliegende Bastei bilden eine befestigte Anlage, welche gebaut wurde, um das Tor zu schützen, durch das der Weg nach Wojanow führte. Im Kerker befand sich ein Gefängnis. Es ist bekannt, dass am 4. Dezember 1480 in Folge eines starken Sturms der Turm eingestürzt ist und 5 Menschen unter den Trümmern ums Leben gekommen sind. Der Turm wurde schnell wieder aufgebaut. Im Zuge dieses Wiederaufbaus hat er die heutige Gestallt erhalten, er wurde mit eine Turmhaube sowie eine Turmlaterne bedeckt und oben wurde eine Uhr angebracht.
Das Wojanower Tor, das durch den Wehrturm geschützt war, befand sich am Ende der heutigen Konopnicka Straße. Einen zusätzlichen Schutz des Tores bot ein Stadtgraben, eine Zugbrücke, ein doppeltes Gitter und eine feste Tür.
Bis 1775 stand hier ein prächtiges, mit einer Bastei verstärktes Tor, durch das die Einfahrt aus Richtung Schildau führte; daher auch der Name. Nach dem Abriss wurde es durch ein neues, viel bescheidenes Tor mit Pforte ersetzt, das die Stadtgrenze bezeichnete. Im Laufe der Zeit ging diese Funktion des Bauwerks verloren. Ende des 19. Jahrhunderts wurde es abgetragen und auf das Gelände der damaligen Walderseekaserne an der heutigen Obrońców-Pokoju-Str. verlegt. Das Tor blieb in einem guten Zustand erhalten und 1998, nach einer gründlichen Renovierung, kehrte es an seine einstige Stelle zurück. 
Die Verzierung des Tors bilden die Rokoko-kartuschen mit den Wappen Hirschbergs, Schlesiens und Preußens und eine Gelegen-heitsinschrift. 

Die erste Bastei wurde hier im 15. Jahrhundert als ein Wehrelement des Schildauer Tores erbaut. 1514 wurde sie gründlich umgebaut und erfüllte eine Doppelfunktion: der Bastei und der Kapelle. Leider überstand das Bauwerk die Folgen des 30-jährigen Kriegs nicht: 1634 brannte es in einem großen Stadtbrand ab. Knapp ein hundert Jahre danach (1709-1715) wurde das Bauwerk nach einem Entwurf des Architekten Casper Jentsch wiederaufgebaut. Aus dieser Zeit stammt die bescheidene Ausstattung der Kapelle, unter anderem ein Barockfresko über dem Altar, auf dem die Patronin der Kirche, die Heilige Anna mit Maria mit dem Jesuskind, in Begleitung der Heiligen Joachim und Josef abgebildet ist. 
Von der ursprünglichen Bestimmung des Baues zeugen bis heute Schießscharten (sog. Schlüsselschießscharten), die in den Kapellenmauern sichtbar sind. An der östlichen Wand kann man eine Gedenktafel erkennen, die zum 840-jährigen Jubiläum angebracht wurde, und unten ein beschädigtes Sühnekreuz sehen.
Nachdem man das Schildauer Tor passiert hat und weiter der 1-Maja-Straße entlang geht, kann man Mietshäuser bewundern, deren prachtvolle und interessante Fassaden aus dem 19. und 20. Jahrhundert stammen. An manchen Mietshäusern blieben die früher genannten Traktionshaken in Form von Rosetten (siehe „Hirschberger Straßenbahnen) erhalten. Nach einigen  Minuten des Spaziergangs erreichen wir die orthodoxe St.-Peter-und-Paul-Kirche. 

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